Wir über uns

Freitag, 5. August 2011

... und dann hab ich einfach angefangen (1) Frühjahr 2010

so war das
...im Sommer war es ja noch recht nett, die 25 km nach Wiesbaden, Lungensport, 25 km wieder zurück, die fast 60 km hin zur Selbsthilfegruppe, die fast 60 km wieder zurück.
Im Winter, da konnte ich das vergessen, Regen, Nebel, Schnee, früh dunkel. Das war nicht mehr nett. Oft habe ich gedacht, wieso gibt es so etwas nicht hier?
Und mich dann in das Unabänderliche ergeben – es war eben so.

Jedoch bin ich immer wieder damit konfrontiert worden, bin daran erinnert worden, hier gibt es nichts.
Immer öfter hatte ich im Kopf, selbst etwas zu machen.
Die Idee nahm Formen an, der Gedanke lies mich einfach nicht mehr los.

Ich bin 56 Jahre, erkrankt an COPD mit Emphysem, seit 2005 weiß ich bewusst davon. Mein FEV1 beträgt derzeit 30,1%, was ein guter Wert für mich ist, er war schon schlechter.
Ich bin noch volle 8 Stunden berufstätig, was sicher auch nur funktioniert, weil es mir noch immer Spaß macht und ich auch Akzeptanz und Unterstützung durch meinen Arbeitgeber bekomme.

Sollte ich mir so eine Aufgabe aufladen?

Schon vor langer Zeit habe ich die Schnecke als mein zweites Sternzeichen adoptiert, denn sie ist langsam, aber kommt auch an ihr Ziel und ich habe versucht, dem Spruch gerecht zu werden:
Mehr Stunden kann ich meinem Leben nicht geben, aber ich kann meinen Stunden mehr Leben geben.


Den letzten Anstoß, jetzt endlich langsam aktiv zu werden mit meiner Idee, gab die folgende Begebenheit:

Ich machte eine Testfahrt Anfang März mit meinem Elektrofahrrad, um das sich zu dieser Zeit ein Autoelektriker in Heftrich bemühte.
Bei einer Verschnaufpause im Ortskern merkte ich, dass mich ein älterer Herr mit Hund beobachtete.
Über mein Fahrrad kamen wir ins Gespräch und 10 Minuten später saß ich beim Kaffee in der gud’ Stub’.
Seine Frau ist Lungenkrank und sauerstoffpflichtig.
Nach dem ersten Erstaunen, wen der Mann da mitgebracht hat, haben wir uns sehr gut und lang unterhalten und ich wurde verabschiedet mit dem Satz – Sie dürfen gerne wieder kommen.


Der Bedarf am Gespräch, in guten wie in schlechten Zeiten, ist so notwendig, das wurde mir wieder einmal sehr bewusst.

Die Suche nach Informationen, Gedanken austauschen, Ängste mitteilen, Konflikte ansprechen, der Kontakt mit Gleichgesinnten
- mit Menschen, die wissen, wovon man spricht, wenn man sagt
- ich habe keine Luft.


……. und dann hab ich einfach angefangen

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